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Offshore-Arbeiten – Das ist zu beachten

In manchen Industrien herrschen extreme Arbeitsbedingungen, die eine hohe körperliche und geistige Fitness erfordern. Hierzu gehören allen voran Offshore-Arbeiten, die alle Mitarbeiter auf offener See vor besonders hohe Herausforderungen stellen. Deswegen ist eine umfassende Eignungsuntersuchung unabdingbar, um alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen gewährleisten zu können.

Wir erklären Ihnen in diesem Artikel, welche Voraussetzungen ein Offshore-Beruf mitbringt und wie man für den Einsatz auf hoher See die nötige Gesundheitsvorsorge leistet. Provestiga kennt sich zu diesem spannenden Thema bestens aus.

Was gilt als Offshore-Arbeitsplatz?

Unter diesen Begriff fällt eine Vielzahl verschiedener Arbeitsplätze, die jedoch alle etwas gemeinsam haben: Wie der Begriff Offshore bereits andeutet, handelt es sich um einen Einsatzbereich auf hoher See, übersetzt heißt es nämlich „vor der Küste“.
Gemäß der gültigen Definition nach dem Seearbeitsgesetz (SeeArbG) werden Offshore-Arbeiten als „besondere Tätigkeiten zur Errichtung, zur Änderung oder zum Betrieb von Bauwerken, künstlichen Inseln oder sonstigen Anlagen auf See“ definiert.

  • Hierzu gehören exemplarisch die folgenden Arbeitsplätze:
  • Offshore-Windparks und -Turbinen
  • Bohrinseln zur Öl- und Gasförderung
  • Umspannplattformen

Da derzeit speziell in Deutschland sehr viel Wert auf nachhaltige Energiegewinnung gelegt wird, gewinnen Windturbinen und Umspannplattformen vor der Küste zunehmend an Bedeutung. Deshalb kommen laufend neue Offshore-Jobs hinzu.

Voraussetzungen für das Offshore-Arbeiten

Im Notfall sind die Mitarbeiter auf einer Offshore-Anlage zunächst auf sich allein gestellt, weshalb die Voraussetzungen für Arbeiten dieser Art besonders hoch sind. Betreiber stellen aus diesem Grund höhere Anforderungen als sonst.

Optimales Alter zwischen 21 und 50 Jahren

Zwar steht einer Beschäftigung ab 18 Jahren rechtlich nichts entgegen, doch Offshore-Arbeit geht mit viel Verantwortung einher, was eine gewisse geistige Reife erfordert. Deshalb bevorzugen Arbeitgeber in der Regel Menschen zwischen 21 und 50 Jahren, wobei die konkrete Tätigkeit in diesem Fall ebenso eine Rolle spielen kann.

Hohe körperliche und geistige Fitness

Offshore-Arbeiten auf Bohrinseln oder in Windparks verlangen eine hohe körperliche Fitness, um alle anstrengenden Tätigkeiten ausführen zu können. Zudem wirkt sich die Isolation und die ungewohnte Wohn- und Arbeitssituation auf die psychische Verfassung aus. Deswegen müssen Mitarbeiter mit Hinblick auf beide Aspekte die nötige Robustheit vorweisen.

Bereitschaft zur ungewöhnlichen Schichtarbeit

Anders als die meisten Berufe an Land sind Offshore-Jobs meistens in längeren Blöcken und Schichten organisiert. Eine typischer Blockt umfasst beispielsweise einen 14-tägigen Einsatz mit täglichen 12-Stunden-Schichten. Zum Ausgleich folgt dann aber eine 21-tägige Erholungszeit an Land, die natürlich vollständig vom Arbeitgeber bezahlt wird.

Solide Kenntnisse der englischen Sprache

Betreiber einer Offshore-Anlage sind häufig auf Fachkräfte aus der ganzen Welt angewiesen, um alle Positionen besetzen zu können. Aus diesem Grund ist es ausgesprochen vorteilhaft, wenn man die englische Sprache beherrscht. Dabei gilt: je höher die Position und je größer die Verantwortung, desto besser sollte das Englisch sein.

Notwendige fachliche Qualifikationen

Zuletzt muss man auch die fachlichen Qualifikationen mitbringen, um erfolgreich Offshore arbeiten zu können. Da es sich um gewissermaßen selbsterhaltende Anlagen handelt, sind eine Vielzahl von verschiedenen Jobs verfügbar: ob als Ingenieur, Arbeiter, Koch oder Arzt. Wer das notwendige Wissen mitbringt, kann dort eine Anstellung finden.

Gibt es eine Tauglichkeitsuntersuchung für Offshore-Berufe?

Aufgrund der hohen Voraussetzungen verlangen die meisten Arbeitgeber eine Eignungsuntersuchung nach der deutschen Leitlinie AWMF (internationale Standards können abweichen). Es werden gleich eine Vielzahl wichtiger Aspekte getestet, um dem künftigen Mitarbeiter eine gute Gesundheit bescheinigen zu können.

Ein erfahrener Arzt führt hierzu die folgenden Schritte und Tests durch:

  • Anamnese: In einem ersten Gespräch klärt der Arzt wichtige Fragen mit Hinblick auf den Gesundheitsstand und nimmt erste Probleme auf.
  • Körperliche Untersuchung: Eine körperliche Untersuchung soll sicherstellen, dass der zukünftige Arbeiter grundsätzlich die nötige Fitness mitbringt.
  • Urin- und Bluttests: Urin und Blut werden untersucht, um gesunde Werte zu gewährleisten und unerlaubten Drogenkonsum zu erkennen.
  • Hör- und Sehtest: Wer Offshore arbeiten möchte, muss eine gute Hör- und Sehstärke mitbringen – dazu zählt auch eine Gesichtsfelduntersuchung.
  • Lungenfunktions- und EKG-Tests: Abschließende Tests zur Lungenfunktion und Herzrhythmus (unter Belastung) prüfen die Belastbarkeit.

Je nach Untersuchungsergebnis kann es noch weitere notwendige Tests geben, diese sind jedoch von Fall zu Fall unterschiedlich. Am Ende erhält ein Mitarbeiter die notwendige ärztliche Bescheinigung, um gefahrenfrei alle Offshore-Arbeiten ausführen zu können.

Krankenversicherungen auf Bohrinsel & Co:
Wie ist der Versicherungsschutz geregelt?

Prinzipiell gibt es für Mitarbeiter, die vor einer deutschen Küste arbeiten, keine Unterschiede zum Versicherungsschutz an Land. Es gibt aber sehr wohl Unterschiede bei der Versorgung: Auf einer Offshore-Anlage werden kleinere Behandlungen und Notfälle von einem Arzt oder ausgebildeten Nothelfer durchgeführt.

Für schwerwiegende Verletzungen und Behandlungen erfolgt anschließend ein Rücktransport ins nächstgelegene Krankenhaus an der Küste. Kann die Behandlung warten, beispielsweise eines schmerzenden Zahns, dann steht es dem Mitarbeiter natürlich frei, beim nächsten Landgang selbst einen Zahnarzt aufzusuchen.

Häufig gestellte Fragen zum Offshore-Arbeiten

Häufig gestellte Fragen zu "Offshore arbeiten"

Offshore arbeiten

Wie findet man passende Offshore-Jobs?

Normale Jobportale listen teilweise Arbeiten im Offshore-Bereich auf, doch es gibt auch spezialisierte Seiten, die sich besser dafür eignen. Dort gibt es meistens eine Vielzahl verfügbarer Stellen und die entsprechenden Anforderungen. Eine kurze Suche im Internet reicht aus, um einen guten Überblick zu allen Möglichkeiten zu erhalten.

Zuletzt aktualisiert am 08.12.2023 von Dr. med. Bernd Westmann.

Wer übernimmt die Kosten bei einer Untersuchung nach AWMF?

Die Kosten können sowohl vom Arbeitgeber als auch vom Arbeitnehmer getragen werden. Oft trägt der Arbeitgeber die Kosten, um geeignete Mitarbeiter finden zu können. Um sicherzugehen, sollten beide Seiten vorab eine Vereinbarung treffen und im Falle einer Einigung eine schriftliche Kostenübernahmeerklärung erstellen.

Zuletzt aktualisiert am 08.12.2023 von Dr. med. Bernd Westmann.

Wie hoch ist die Bezahlung eines Offshore-Berufs?

Je nach Position und Verantwortung kann die Bezahlung erheblich höher sein als auf dem Festland. Schließlich müssen Mitarbeiter allen Herausforderungen und der Isolation gewachsen sein, hinzu kommt der anstrengende Schichtbetrieb. Manche Arbeitgeber locken deswegen sogar mit einer 30-tägigen Erholungszeit.

Zuletzt aktualisiert am 08.12.2023 von Dr. med. Bernd Westmann.

Ist die Offshore-Arbeit gefährlich?

Das Risiko beim Arbeiten auf hoher See ist immer etwas höher als an Land, was einfach an den besonderen Gegebenheiten liegt. Es gab jedoch im Laufe der Jahrzehnte eine kontinuierliche Steigerung aller Sicherheitsmaßnahmen, sodass verschiedene Offshore-Arbeiten nicht mehr als besonders gefährlich eingestuft werden können.

Zuletzt aktualisiert am 08.12.2023 von Dr. med. Bernd Westmann.

Fazit: Offshore-Arbeiten sind herausfordernd und spannend

Aufgrund der hohen Voraussetzungen müssen Mitarbeiter körperlich und geistig fit sein, um alle Tätigkeiten problemlos meistern zu können. Eine umfassende Tauglichkeitsuntersuchung nach AWMF bildet dabei die Grundlage. Mit einer ärztlichen Bestätigung steht dem spannenden Offshore-Beruf dann nichts mehr im Weg.

Haben Sie noch weitere Fragen zum Offshore-Arbeiten oder einer Untersuchung nach der Leitlinie AWMF? Dann nehmen Sie jetzt Kontakt auf – wir beraten Sie gerne.

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