Arbeitsmedizinische Untersuchung: Umgang mit Schwierigkeiten im Job

Viele Arbeitnehmer stellen sich die Frage: Was passiert eigentlich nach einer Untersuchung durch den Betriebsarzt und kann die Vorsorgeuntersuchung negative Folgen geben? Schließlich gibt es zahlreiche Unternehmen und Berufsfelder, in denen eine Untersuchung verpflichtend ist. Das soll die Sicherheit aller Mitarbeiter gewährleisten und für angemessene Arbeitsbedingungen sorgen. Kann es aber auch zu Schwierigkeiten im Job durch eine arbeitsmedizinische Untersuchung kommen?

Wir von provestiga erklären Ihnen in diesem Artikel, weshalb eine arbeitsmedizinische Untersuchung in vielen Bereichen so wichtig ist und ob dadurch Probleme im Job entstehen können. Eines vorab: die meisten Sorgen sind unbegründet.

Wann ist eine arbeitsmedizinische Untersuchung Pflicht?

In zahlreichen Betrieben müssen Vorsorgeuntersuchungen angeboten werden, die entweder auf eine Pflicht des Arbeitgebers oder ein Recht des Arbeitnehmers zurückzuführen sind. Insbesondere mit Hinblick auf Berufskrankheiten und Arbeitsunfälle stehen viele Arbeitgeber in der Pflicht, doch selbst Bürojobs können solche Maßnahmen erfordern.

Einige typische Beispiele für arbeitsmedizinische Untersuchungen sind:

Diese Untersuchungen sind oftmals vorgeschrieben und müssen durchgeführt oder zumindest angeboten werden. Mitarbeiter haben in vielen Fällen die Wahl, ob sie ein entsprechendes Angebot wahrnehmen oder nicht. Sind Schwierigkeiten im Job durch eine arbeitsmedizinische Untersuchung zu erwarten? Dieser Artikel klärt Sie auf.

Welches Ergebnis hat eine arbeitsmedizinische Untersuchung?

Es gibt drei unterschiedliche Ergebnisse, die eine Untersuchung zur Folge hat. Diese kann der betroffene Arbeitnehmer bei Bedarf an seinen Arbeitgeber weiterleiten, die konkrete Diagnose bleibt aber immer zwischen Patient und Arzt – die ärztliche Schweigepflicht gilt natürlich auch für Betriebsärzte (unabhängig davon, wer die Kosten trägt).

Schwierigkeiten im Job durch eine arbeitsmedizinische Untersuchung treten zwar selten auf, aber je nach Ergebnis kann es dennoch Auswirkungen geben.

1. Geeignet/keine gesundheitlichen Bedenken

Es gab bei der Untersuchung keine Auffälligkeiten und der Betriebsarzt bescheinigt, dass der Mitarbeiter aus gesundheitlicher Sicht alle Tätigkeiten problemlos ausführen kann. Auch einer Anstellung steht dann eigentlich nichts mehr im Weg. Das Ergebnis ist aber kein Freifahrtschein – insbesondere gefährliche Berufe erfordern regelmäßige Nachuntersuchungen.

2. Unter bestimmten Voraussetzungen geeignet/keine gesundheitlichen Bedenken

Aufgrund der Ergebnisse muss der Betriebsarzt gewisse Einschränkungen machen, unter welchen Voraussetzung ein Mitarbeiter die Arbeit gefahrenfrei durchführen kann. Eine gängige Voraussetzung kann etwa eine vorzeitige Nachuntersuchung sein. Ebenso können bereits kleine Veränderungen am Arbeitsplatz für Abhilfe sorgen.

3. Nicht geeignet/gesundheitliche Bedenken (ggf. befristet)

In diesem Fall gibt es ernste Bedenken, dass ein Kandidat oder Mitarbeiter beim Ausführen des Berufs die eigene oder die Gesundheit seiner Kollegen gefährden könnte. Das steht einer Anstellung im Weg und kann sogar einen Arbeitsplatz- oder Berufswechsel notwendig machen, wenn der Arbeitgeber keine adäquate Lösung findet.

Wie kann sich die arbeitsmedizinische Untersuchung auf den Job auswirken?

Je nach Art der Untersuchung und des Ergebnisses kann es durchaus Auswirkungen geben, aber Schwierigkeiten im Beruf sind dennoch eher selten. Schließlich dient die Untersuchung dem Schutz und der Gesundheit aller Mitarbeiter.

Eignungsuntersuchung vor einer Anstellung

In manchen Bereichen müssen künftige Arbeitnehmer noch vor ihrer Anstellung eine Tauglichkeitsuntersuchung durchführen lassen. Das soll sicherstellen, dass sie für den Beruf grundsätzlich geeignet sind, weil der Job körperliche oder geistige Fitness erfordert. Ein klassisches Beispiel hierfür ist die Eignungsuntersuchung nach G25 für Fahr- und Steuertätigkeiten.

Diese testet, ob ein Mitarbeiter zum Führen und Steuern von Fahrzeugen und Maschinen geeignet ist. Sollte die arbeitsmedizinische Untersuchung negativ ausfallen, kann es zu Schwierigkeiten im Job kommen. In den meisten Fällen erfolgt nämlich gar nicht erst eine Anstellung, weil der Arbeitgeber das Risiko nicht übernehmen darf oder kann.

Vorsorge- und Nachuntersuchungen im Betrieb

Ebenso üblich sind Vorsorge- und Nachuntersuchungen von Arbeitnehmern, die bereits im Betrieb angestellt sind. Je nach konkreter Tätigkeit können diese in regelmäßigen Abständen erfolgen, um die Gesundheit aller Mitarbeiter im zeitlichen Verlauf zu gewährleisten. Für viele Büroarbeiten ist beispielsweise die G37 Untersuchung für Bildschirmarbeitsplätze sehr gängig.

Schwierigkeiten im Job durch diese arbeitsmedizinische Untersuchung sind eher selten, zumal selbst bei Auffälligkeiten der Arbeitgeber zahlreiche Optionen hat, ohne unverhältnismäßigen Aufwand bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Meistens müssen Arbeitgeber, Betriebsarzt und der Mitarbeiter dann gemeinsam eine geeignete Lösung oder Alternative finden.

Arbeitsplatzwechsel oder Arbeitsplatzverlust

Eine Nichteignung oder gesundheitliche Bedenken sind eher die Ausnahme bei einer arbeitsmedizinischen Untersuchung, doch sie kommen manchmal vor. Glücklicherweise können diese Einschränkungen zeitlich befristet sein, sodass nur ein gewisser Zeitraum überbrückt werden muss, bis ein Mitarbeiter den Beruf wieder aufnehmen kann.

Sollte die Situation jedoch dauerhaft sein, kann das im schlimmsten Fall einen Wechsel oder sogar einen Verlust des Arbeitsplatzes bedeuten. Natürlich hat der Arbeitnehmer aber auch in diesem Fall gewisse Rechte, sodass eine Kündigung nach Möglichkeit vermieden werden soll. Der Arbeitgeber muss zunächst nach einer akzeptablen Lösung suchen.

Schwierigkeiten im Job durch arbeitsmedizinische Untersuchung: Lösungen

Das Ziel von arbeitsmedizinischen Untersuchungen ist es nicht, nach Hinderungsgründen zu suchen und Probleme im Job zu verursachen. Ganz im Gegenteil, ein erfahrener Betriebsarzt möchte sicherstellen, dass ein betroffener Mitarbeiter trotz Einschränkungen sicher seinem Beruf nachgehen kann – davon profitieren alle Beteiligten.

Deswegen ist im Notfall die Suche nach Lösungen und Alternativen unabdingbar. Der Arbeitsplatzverlust soll vermieden werden und kann nur dann infrage kommen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.

Gängige und bewährte Lösungen im Arbeitsalltag sind zum Beispiel:

  • Änderungen der Arbeitsbedingungen oder des Arbeitsumfeldes
  • Engere Kontrolle durch vorzeitige Nachuntersuchungen
  • Wechsel an einen anderen Arbeitsplatz innerhalb des Unternehmens

Schwierigkeiten im Job durch eine arbeitsmedizinische Untersuchung können also vermieden werden, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Arbeitgeber, Betriebsarzt und Mitarbeiter müssen dabei individuelle Aspekte mit Hinblick auf den Arbeitsplatz berücksichtigen – gesundheitliche Bedenken sind kein pauschaler Ausschlussgrund.

Fazit: Die arbeitsmedizinische Untersuchung kann in seltenen Fällen Auswirkungen auf den Job haben

Arbeitsmedizinische Eignungs-, Vorsorge- und Nachuntersuchungen sind ein wichtiger Bestandteil, um die langfristige Gesundheit von betroffenen Mitarbeiter zu gewährleisten. Sie zeigen Risiken frühzeitig auf und sorgen für bessere Arbeitsbedingungen. Das spiegelt sich letztlich in gesunden, zufriedenen Mitarbeitern mit höherer Produktivität wider.

Obwohl einige Mitarbeiter durchaus Sorgen haben, sind Schwierigkeiten im Job durch eine arbeitsmedizinische Untersuchung eher selten. Sollte der Betriebsarzt Einschränkungen feststellen, steht der Arbeitgeber zunächst in der Pflicht, für Abhilfe zu sorgen. Schließlich sollte die Gesundheit aller Mitarbeiter ohnehin immer an erster Stelle stehen.

Haben Sie weitere Fragen zu diesem wichtigen Thema? Dann nehmen Sie jetzt Kontakt auf und lassen Sie sich von provestiga beraten.

Betriebsärztliche Untersuchung durch Dr. med. Bernd Westmann

Eine betriebsärztliche Untersuchung zur Eignung eines künftigen Mitarbeiters erfordert aber auch einen erfahrenen Betriebsarzt, der mit allen Gefahren und Risiken eines jeden Berufs bestens vertraut ist. Dr. med Bernd Westmann von Provestiga kann alle Ihre Sorgen und Fragen vorab klären, damit es bei der Eignungsuntersuchung keine Missverständnisse gibt.

Gern beraten wir Sie zu allen weiteren Themen der Betriebsmedizin in Ihrem Unternehmen. Nehmen Sie jetzt Kontakt auf und sichern Sie sich Ihre persönliche Erstberatung.

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